Bisher standen im ESF Hessen bei den regelmäßigen Evaluationen stets die einzelnen Förderprogramme im Fokus. Untersucht wurde dabei üblicherweise, wie diese Programme funktionieren und welche Wirkung sie entfalten. In der Förderperiode 2021–2027 werden nun erstmals auch Querschnittsthemen evaluiert, also Fragestellungen, die sich über alle ESF+-Programme hinweg erstrecken und Projekte aus ganz unterschiedlichen Förderbereichen einbeziehen.
Dank dieser thematischen Evaluationen können nun wichtige Fragen beantwortet werden, die nicht an ein einzelnes Programm gebunden sind, sondern übergreifende Entwicklungen in den Blick nehmen. Damit kann der Fokus mehr auf die Relevanz der ESF+-Förderung insgesamt gelegt werden.
Die beiden Querschnittsthemen, mit denen sich die aktuelle Evaluation tiefgründig befasst, sind „Digitalisierung“ und „Chancengleichheit“ – zwei zentrale Themen im ESF+ Hessen, die zudem eine hohe gesellschaftliche Relevanz haben. In der ersten Phase der Evaluierung ging es vor allem darum, diese beiden Themen für den hessischen ESF+ einzuordnen, zu erschließen und einen umfassenden Überblick zu gewinnen. Ziel war es, zunächst ein klares Bild des aktuellen Stands zu zeichnen und grundlegende, überblicksartige Ergebnisse zusammenzutragen.
Die Ergebnisse stellen wir Ihnen hier gerne rechts oben als Download zur Verfügung: Ausführlich oder in Kurzform.
So viel vorneweg:
- In der Gesamtschau lässt sich festhalten, dass der hessische ESF+ im Zusammenhang mit der Chancengleichheit und Digitalisierung einige drängende Herausforderungen adressiert und mit präventiven und kompensatorischen Maßnahmen zu deren Bearbeitung beiträgt.
- Zu nennen sind hierbei vor allem die Vermeidung und Abwendung von dauerhafter Bildungsarmut und Ausbildungslosigkeit, die Heranführung an und Integration in den Arbeitsmarkt, die Stärkung der beruflichen Orientierung entlang verschiedener Bildungs- und Erwerbsetappen sowie die Stärkung digitaler (Grund-)Kompetenzen.
- Trotz unterschiedlicher Adressierungskanäle und Bemühungen, die Angebotszugänglichkeit zu gewährleisten und die fortlaufende Angebotsteilnahme zu vereinfachen, ist die Erreichung und längerfristige Bindung der Zielgruppen teils herausfordernd. Die Grenzen digitaler Medien und Formate ergeben sich in der Praxis insbesondere mit Blick auf die adressierten Zielgruppen.
Die zweite Phase der Evaluierung zwischen 2025 und 2027 widmet sich der vertieften Untersuchung von zielgruppen- und projektbezogenen Fragestellungen zur Digitalisierung und Chancengleichheit. Die beiden Handlungsfelder und die mit ihnen verbundenen Fragestellungen werden mit qualitativen Erhebungen untersucht. Die Erhebungen haben dabei mit Projekten und Geförderten zwei verschiedene Adressatengruppen, wodurch Projekt- und Geförderten-Perspektive gleichwertig berücksichtigt und gegenübergestellt werden. Die Ergebnisse werden im Jahr 2028 vorliegen und Ihnen selbstverständlich zur Verfügung gestellt.
Auf www.esf-hessen.de halten wir Sie informiert.