Die duale Berufsausbildung verliert an Stabilität und Attraktivität. Die Gründe sind vielfältig und reichen vom demografischen Wandel und zunehmender Heterogenität über veränderte Bildungs- und Berufsaspirationen von Jugendlichen bis hin zu Imageproblemen einzelner Berufe. Die Folgen sind besorgniserregend: Ein wachsender Anteil junger Menschen bleibt ohne abgeschlossene Berufsausbildung, wodurch regionale Arbeitsmärkte – auch in Hessen – unter Druck geraten.
Das ESF+-Programm QuABB soll das duale System in Hessen stabilisieren, indem es Auszubildende unterstützt, Ausbildungsabbrüche vermeidet und Alternativen bzw. Perspektiven für Abbruchsgefährdete aufzeigt.
Um Konzept und Durchführung des Programms qualitativ zu verbessern, werden einige Programme des ESF+ Hessen auch in der Förderperiode 2021-2027 einer Evaluierung unterzogen. In der ersten Phase der Evaluierung des Programms QuABB standen folgende Fragen im Mittelpunkt:
Hier einige spannende Erkenntnisse:
- QuABB bewährt sich besonders bei Betriebskonflikten, Kündigungen, Wechselwünschen und bei der Sicherung von Anschlussperspektiven.
- Kurzfristig können häufig „echte“ Ausbildungsabbrüche verhindert werden; langfristig verbleibt ein großer Teil – aber nicht alle – der beratenen Auszubildenden im dualen System.
- Trotz begrenzter Langzeitwirkungen ist QuABB ein zentraler Stabilisierungsfaktor für Berufsausbildung und Fachkräftesicherung in Hessen und bleibt angesichts aktueller Herausforderungen hoch relevant.
- Weiterentwicklungspotenziale liegen u. a. in der besseren Mobilisierung gefährdeter Auszubildender, einer stärkeren schulischen Verankerung sowie einer intensiveren Zusammenarbeit mit Betrieben und Kammern.
Der vollständige Bericht ist rechts oben als Download verfügbar.
Während im ersten Teil der Evaluierung die Beratungs- und Lehrfachkräfte im Fokus standen, wird im zweiten Teil (bis 2028) die Perspektive der Auszubildenden stärker einfließen, indem z.B. 20 biografisch-narrative Interviews mit Azubis ausgewertet werden.