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Umsetzung des PuSch-Programms unter Corona-Bedingungen: Ein Beispiel aus Seligenstadt

Das ESF-geförderte Programm Praxis und Schule (PuSch) hat die Zielsetzung, jeder Schülerin und jedem Schüler das Erreichen eines Schulabschlusses zu ermöglichen. Eine starke Praxisorientierung und die intensive Berufsvorbereitung sind zwei wichtige Bausteine für das Erreichen dieses Ziels: Drei Tage Schule, zwei Tage Praktikum – Jugendliche, die eine PuSch-Klasse besuchen, sind an zwei Tagen pro Woche in der beruflichen Schule beziehungsweise im Dauerpraktikum. Dabei lernen sie ihre Interessen und Fähigkeiten kennen und wählen entsprechend verschiedene Berufsfelder, Unternehmen oder Einrichtungen aus. Oftmals beginnen Jugendliche direkt nach dem Erreichen des Hauptschulabschlusses in der PuSch-Klasse mit einer dualen Ausbildung. Durch die Kooperation mit beruflichen Schulen erhalten die Jugendlichen bereits tiefere Einblicke in die Praxis. Die Reflexion dieser Tage in der beruflichen Schule und der Praktikumstage erfolgt im Unterricht; außerdem stehen hier das Bewerbungsschreiben, Bewerbungstraining und die Ausbildungsplatzsuche im Mittelpunkt. Während der Corona-Pandemie mussten Alternativen zur Praxis- und Berufsorientierung erarbeitet und umgesetzt werden. Im Folgenden wird die Umsetzung des PuSch-Programms unter Corona-Bedingungen an einer Schule im Landkreis Offenbach beschrieben.


Die Umsetzung des PuSch-Programms unter Corona-Bedingungen an der Merianschule in Seligenstadt von August 2020 bis Juli 2021

Am 1. August 2020 startete die einjährige PuSch-Klasse zunächst ohne Praktikumsgenehmigung, diese erhielten die Jugendlichen erst wieder in besonderen Ausnahmefällen nach den Herbstferien.

Prüfungsvorbereitung und Berufsorientierung

Die Merianschule Seligenstadt entschloss sich, die nun zusätzliche Zeit in der Schule für die Prüfungsvorbereitung und Berufsorientierung zu nutzen. Die zeitweise mögliche Lehrerdoppelbesetzung erleichterte dabei die notwendige innere und äußere Differenzierung sowie die Arbeit in Lerngruppen von drei bis vier Schülerinnen und Schülern.

Arbeiten in Themenfeldern

Im Themenfeld Umgang mit Holz machten die Jugendlichen den Bohrmaschinenführerschein, bauten Futterstationen für Eichhörnchen und erhielten im Themenfeld Umgang mit Farbe Praxisunterricht von einem gelernten Maler, der hierzu in die Merianschule kam. Im Fach Kunst setzten sie ein Graffitiprojekt um; im Fach Biologie erarbeiteten sich die Schülerinnen und Schüler das Mikroskopiezertifikat. Ökonomisches Einkaufen fand als wöchentliche Übung im Themenfeld Hauswirtschaft statt; selbstverständlich wurde nach Rezepten zubereitet oder gekocht, coronabedingt mitunter als Hausaufgabe mit Bilddokumentation.

Kooperationspartner

Im Rahmen des Möglichen kamen Kooperationspartner im Bereich Berufsorientierung in die Schule: Der Besuch des Metall- und Elektrotrucks wurde im Themenfeld Technik vor- und nachbereitet, Vertreter der Bundeswehr stellten 50 Ausbildungsberufe vor, und volunta informierte über das Freiwillige Soziale Jahr. Im Computerraum wurden Bewerbungsunterlagen erstellt, die Kreishandwerkerschaft Offenbach unterstütze dies durch eine Kostenübernahme der Bewerbungsfotos für die Abschlussschülerinnen und Abschlussschüler der PuSch-Klasse. Das Angebot einer Berufsberatung durch die Agentur für Arbeit bestand wöchentlich in der Schule, bevor es nach den Herbstferien dann endlich ins Praktikum ging. Regelmäßige Besuche durch die Klassenlehrerin und die sozialpädagogische Fachkraft sowie die Reflexionsstunde betriebliche Praxis begleiteten den Prozess.

Projektprüfung

Die Schülerinnen und Schüler der PuSch-Klasse legten noch rechtzeitig die Projektprüfung ab, bevor am 16. Dezember coronabedingt eine Distanzbeschulung empfohlen wurde. Die Klassenlehrerin und die sozialpädagogische Fachkraft brachten den Jugendlichen – aufgrund der kurzfristigen Umsetzung der Anordnung – entsprechendes Arbeitsmaterial, in der Schule verbliebene Bücher und eine kleine Aufmerksamkeit zu Weihnachten im Rahmen eines Haustürbesuchs.

Präsenzunterricht für Abschlussklassen

Nach den Weihnachtsferien galt für die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen Präsenzunterricht; aufgrund der Gruppengröße war in PuSch kein Wechselunterricht notwendig und die Schülerinnen und Schüler konnten durchgängig die Schule besuchen.

Praxistage - Berufsmessen - Projekte

Einzelne Schülerinnen und Schüler absolvierten, mit einer entsprechenden Ausnahmegenehmigung, die Praxistage, andere erhielten individuelle Alternativaufgaben im Bereich Berufsorientierung. Der Einsatz von VR-Brillen motivierte bei der Beschäftigung mit verschiedenen Ausbildungsberufen besonders; die Handwerkskammer stellte diese als Kooperationspartner der Schule zeitweise zur Verfügung. Auch das neue Format der virtuellen Betriebsbesichtigungen – ein Pilotprojekt der IKK und Handwerkskammer – sprach die Jugendlichen sehr an. Ebenfalls virtuell bestand in der Schule regelmäßig die Möglichkeit, die Berufsberatung zu kontaktieren und an weiteren Veranstaltungen der Agentur für Arbeit und der IHK teilzunehmen. Im Rahmen der Bildungsmesse Rodgau erlebten die Teenager das Gewohnte neu und bewiesen sich wiederum im Umgang mit den neuen Medien. Nach den schriftlichen Abschlussprüfungen mit sehr guten Ergebnissen wurden einzelne Schülerinnen und Schüler, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz waren, ganz individuell für ein einwöchiges Probearbeiten freigestellt. Weiterhin wurden fächerübergreifende Projekte (Umgang mit Geld) und epochale Unterrichtssequenzen in den Fächern Ethik (Auseinandersetzung mit dem Holocaust) und Kunst (Kultur im Alltag) durchgeführt.

Abschlussfeier

Mit einer klassenweise organisierten offiziellen Feier endet die Zeit an der Merianschule Seligenstadt für die PuSch-Schülerinnen und Schüler des Schuljahres 2020/2021.


Alle Bilder © Dorothee Storck

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